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Pädagogisches Tauchen
…drei Jugendliche müssen sich eine Luftversorgung unter Wasser teilen – ihre Sicht ist eingeschränkt, da sie keine Maske tragen – die Aufgabe die sie gemeinsam bewältigen sollen, verlangt dass sie konzentriert und kooperativ miteindander arbeiten – und dann der Zeitdruck…
Schwere:los Halt finden ist die Leitidee des Pädagogischen Tauchens in Bonn, welches in den letzten zehn Jahren unter Beteiligung mehrerer wissenschaftlicher Arbeiten in Bonn entwickelt wurde. Bei dieser pädagogischen Maßnahme geht es vornehmlich um die Entwicklung und Verbesserung von sozialen und emotionalen Kompetenzen. Nicht das Tauchen mit den tauchspezifischen Übungen steht hierbei im Vordergrund, sondern der spezielle und individuelle zu fördernde Bedarf der einzelnen Teilnehmer. Die Auswahl der Übungen und Aufgaben sind beim Pädagogischen Tauchens so gestaltet, dass sie zu einer wohlwollenden, emotionalisierenden Konfrontation mit der eigenen Gefühlswelt und der sozialen Umwelt führen. Dabei werden die Jugendlichen sowohl emotional als auch sozial in Zonen geführt, in der sie sich mit neuen kritischen Situationen und Herausforderungen intensiv auseinander setzten müssen. Abgeholt in der „Behaglichkeitszone“ werden sie bis in den Grenzbereich zur „Überforderungszone“ pädagogisch begleitet, um so aus den gemachten Erlebnissen eine Erfahrung fürs Leben machen zu können.
Die Aufgabenschwerpunkte und Ziele des Pädagogischen Tauchens sind u.a.:
- Steigerung des Selbstwertgefühls, in dem man etwas Außergewöhnliches leistet, über das man dann mit Stolz berichten kann.
- Verbesserung der Soziabilität durch das Buddy-System (Partnersystem), welches beim Tauchen einerseits verlangt, die Verantwortung für sich und seinen Partner zu übernehmen, andererseits aber auch voraussetzt, dass man seinem Partner vertraut.

- Entstressung des Alltags: Gerade für eher impulsive Kinder und Jugendliche wirkt die Stille des Tauchens sehr beruhigend.
- Verbesserte Identifikation und Anbindung an die jeweilige Gruppe, Einrichtung oder Klasse.
- Verhaltenstraining im Umgang mit anderen Jugendlichen.
- Verbesserung der Anstrengungsbereitschaft: Der mögliche Erwerb eines Tauchscheins bei einem privatfinanzierten Folgekurs (Crash-Tauchkurs) verlangt von den Jugendlichen eine kontinuierliche und aktive Teilnahme.
- Sich auf etwas neues Einlassen und Durchhalten sind Qualifikationen, die in einer späteren Ausbildung dringend benötigt werden.
- Förderung der Selbst- und der Körperwahrnehmung.
- Erleben von Ängsten, Freude und Aggressionen und deren reflektierter Umgang.
Geändert am
24.01.2010
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