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Tauchen mit Kindern die ADHS haben?!

Die Kinder und Jugendlichen in unseren Kursen gelten gemeinhin als schwierig. Aber so wie der Kölner sagen würde "Jeder Jeck ist anders", so lassen sich die Schwierigkeiten unserere Schüler auch nicht über einen Kamm scheren.
Auf diese Situation eingestellt, versuche ich in den Tauchgruppen individuell die Bedüfnisse der Schüler zu berücksichtigen. So werden bei mir nicht die Schüler dem Tauchsport angepasst (oder ausselektiert), sondern das taucherische Erleben auf den Schüler zugeschnitten. Somit steht bei mir auch nicht der Erwerb des Tauchscheins im Vordergrund - es kann durchaus dabei einer hausspringen, wenn alles "Tauchscheinkonform" läuft- sondern es steht die Förderung des Kindes oder Jugendlichen Mithilfe der Möglichkeiten die mir das Tauchen bietet an erster Stelle. In Etappen versuchen wir uns auf unterschiedlichen Wegen dem Tauchschein zu nähern. In diesem Prozess wird deutlich, wer für das selbstverantwortliche Tauchen "taugt" und für wenn das Tauchtraining zunächst mal nur Mittel zum Zweck, sprich Förderung ist. Auch das Arbeiten auf eine Brevetierung hin kann für einige Schüler ein wichtiges Förderziel sein und ist deshalb nicht ausgeschlossen.

Sobald Schüler aber ein Medikament (z.B. Methylphenidat) bekommen, was ihre Aufmerksamkeitsstörung unterdrücken soll, so darf für das Tauchen ein zweiter Gesichtspunkt nicht aus den Augen verloren werden. Unter dem steigen Druck des Wassers, kann sich die Wirkung des Medikamentes verändern und so zu einem Risiko werden. Zurzeit gibt es meines Wissens keine Studien darüber, die dies Belegen würde. Leider aber auch keine Studie dies definitiv widerlegen würde. Für meine Tauchpraxis mit Schülern, die medikamentös eingestellt sind, bedeutet dies, dass sie durchaus am Tauchtraining teilnehmen können- wir aber eine Tiefenbegrenzung von 10 m einhalten.

Viele positive Erfahrungen mit Schülern mit ADHS Diaganose (aber auch mit Schülern die durchaus einen solchen "Stempel" verdient hätten, aber den Arztbesuch bisher scheuten) lassen mich persönlich zu dem Schluss kommen, dass taucherisches Erleben ein sinnvolles Werkzeug für die Förderung von ADHS Kindern sein kann -wenn man bereit ist sich darauf einzulassen.

Auch der bekannte Tauchmediziner Claus-Martin Muth sieht durchaus die Möglichkeit, mit ADHS Kindern unter bestimmten Bedingungen Tauchen zu können. Ein verantwortungsvolles Umgehen mit der Einschätzen des jeweiligen Kindes auf der einen Seite und eine besondere pädagogische Betreuung auf der anderen Seite vorausgesetzt. Eine allgemeingültige Tauch-Freigabe für Kinder mit ADHS will und kann er sich aufgrund der großen Bandbreite der ADHS Symptomatik verständlicherweise nicht anschließen.

 

 

Geändert am 21.11.2009